Es ist Ostern und damit der Start meines Projektes „Tierische Helfer“. Es ist mein erstes Projekt dieser Art und immer wenn mir etwas besonders wichtig ist und eine Herzensangelegenheit, dann fange ich etwas an zu straucheln. Die Überschrift dieses Beitrags ist dann Programm.
Mir war schon immer klar, dass ich etwas Gutes tun möchte. Das ich Menschen, aber vor allem Tieren helfen möchte. Schließlich waren es Vierbeiner zu denen ich von Anfang an die beste Beziehung hatte. Zu denen ich mehr Vertrauen hatte als zu Zweibeinern. Sie waren es schließlich auch, die mir bei meinen größten Problemen geholfen haben und mir die Liebe, das Vertrauen und die Sicherheit gaben, die ich nirgends woanders her bekam. Das soll kein Vorwurf an irgendjemanden sein! Ich war und bin nicht die einfachste Person und mich prägte das Leben ohne dass jemand Schuld daran ist, zumindest nicht mit Absicht. Menschen gegenüber bin ich einfach misstrauischer, das war schon immer so und auch wenn ich solche Aussagen eigentlich nicht mag, das wird auch so bleiben.
Nur mir und den Tieren konnte ich bis jetzt vollkommen vertrauen. Sie haben mich nie enttäuscht oder verletzt. Deshalb möchte ich mich revanchieren für all das, was sie für mich getan haben und noch tun. Und bei all den anderen, die tagtäglich anderen Menschen helfen ohne Gegenleistungen zu erwarten.
Fragen über Fragen
Ich weiß nicht, wie lange ich diese Absicht schon in mir trage, aber konkrete Formen nahm sie erst durch meinen Blog Hund im Gepäck an. Vorher wusste ich nicht genau, wie ich helfen möchte und auch kann. Vor einigen Monaten kam dann die Idee zu diesem Projekt. Eigentlich wollte ich noch etwas mit der Umsetzung warten, aber spontan legte ich den ersten Grundstein indem ich ein paar Leute anschrieb. Der Aufruf bei Facebook entstand ebenfalls spontan – das Ausmaß der Reaktionen erfreute und erschütterte mich zugleich. Das mein Aufruf und somit mein Projekt so viel positive Resonanz erhielt, bereits nach ganz kurzer Zeit, trieb mir zahlreiche Freudentränen in die Augen und ich bin unglaublich dankbar! Doch gleichzeitig machte sich ein anderes Gefühl breit: die Angst.
Manche haben vielleicht schon mitbekommen, dass ich ein ängstlicher Typ bin – das war aber nicht immer so. Als Kind war ich sehr cool. Erst während meiner Pubertät kamen diese blöden Gefühle und wuchsen langsam aber sicher an. Jetzt baue ich sie gerade wieder ab und ich muss sagen, dass es sehr gut klappt. Dennoch bereitet mir das Projekt Sorgen. Es ist mir so unglaublich wichtig und gerade dann habe ich Angst.
Was ist, wenn ich Eure Erwartungen nicht erfülle? Wenn ich meine Erwartungen nicht erfülle? Klar man selbst ist immer selbstkritischer und ich habe den Hang zum Perfektionismus. Aber was ist, wenn ich zufrieden bin, aber es gefällt keinem? Es ist mein erstes Projekt und ich muss viel lernen. Es wird sich sicherlich nach und nach entwickeln, aber was ist, wenn das nicht ausreicht? Was ist, wenn es nicht die Resonanz erfährt, die ich mir wünsche?
Ich möchte etwas verändern und ich möchte großes bewirken! Manche mögen das vielleicht als überheblich oder dergleichen bezeichnen. Hochmut war aber schon immer meine aller größte Todsünde. Und trotzdem glaube ich, dass genau die für den Erfolg wichtig ist, denn wie sagte Hermann Hesse bereits:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Ich bin eine Einzelkämpferin, aber das ist etwas, dass ich nicht alleine schaffen kann. Dafür brauche ich andere, jeden einzelnen von Euch. Doch je mehr Menschen, umso mehr verschiedene Geschmäcker und umso mehr Kritik kann kommen. Versteht mich nicht falsch, ich freue mich über jegliche Kritik, sei sie positiv oder negativ, aber ich habe auch Angst davor. Natürlich hoffe ich, auch tolle Ideen oder Tipps zu bekommen und von manchen, die mir ihre Geschichte angeboten haben, habe ich schon welche bekommen. Aber insgeheim hoffe ich zuerst auf Nachsicht, denn es ist wie gesagt mein erstes Projekt und ich weiß nicht, wie es sich entwickeln wird und genauso wenig weiß ich, was alles auf mich zu kommt.
Zwischenzeitlich dachte ich, ich schmeiße alles hin. Der Druck, den ich mir größtenteils selber machte, und meine Angst waren so groß, dass ich den Schwanz einklemmen wollte. Was sollte auch passieren? Keiner zwingt mich dazu. Natürlich würde ich an Glaubwürdigkeit verlieren und mein Blog wahrscheinlich einige Leser, aber was soll’s. Ich bin dem doch nicht gewachsen und was ist das eigentlich für eine blödsinnige Idee? Wie will ich damit etwas verändern? Und vor allem im Großen ist das mit dem Projekt doch gar nicht möglich.
Außerdem warum will ich mein Innenleben so der Öffentlichkeit präsentieren? Das geht doch keinen etwas an. Damit mache ich mich nur angreifbar und verletzlich. „Lass den Quatsch!“, sagt eine Stimme in mir. Früher habe ich ja auch nichts Persönliches preisgegeben oder wenn nur mit einem großen emotionalen Abstand, warum will ich das jetzt ändern? Diese Fragen sind mir alle durch den Kopf gegangen und noch viel mehr. Was ist, wenn die Leute meine Geschichten blöd finden? Was ist, wenn ich oder andere, die ihre Geschichte erzählen, angefeindet werden? Ehrlich gesagt habe ich auf die meisten Fragen keine Antwort gefunden.
Die Angst ist immer noch da
Genauso wenig wusste ich, wie ich anfangen soll. Ich habe nicht nur eine Geschichte zu erzählen, aber welche ist für den Start von „Tierische Helfer“ geeignet? Soll ich bei meinem ersten Helfer, meinem Pferd, anfangen oder doch bei meinem aktuellen? Fang ich vielleicht ganz von vorne von meiner Geburt und den ersten Schwierigkeiten an oder womit? Welche Geschichte ist es wert, den Anfang zu machen? Und was muss ich alles erzählen? Muss ich ins Detail gehen, kann ich vielleicht kritischere Dinge auslassen? Denn es gibt durchaus ein paar Sachen in meinem Leben, die nicht alle wissen, aber meine Familie wird die Beiträge vielleicht ja auch lesen… Bekomme ich mit 34 Jahren dann noch Ärger und wäre ich dafür bereit? Sollte ich vielleicht manches lieber unter den Tisch fallen lassen, damit ich kein schlechtes Vorbild bin und manchen zu Schabernack verleite? Auch den Großteil dieser Fragen kann ich nicht beantworten.
Das einzige, was ich durch die Zeilen und Gedanken weiß, ist mit welcher Geschichte ich anfangen möchte. Aber erst war es mir wichtiger meine Beweggründe, Gedanken und Sorgen mit Euch zu teilen. Warum, weiß ich nicht genau. Vielleicht um etwas Nachsicht zu bekommen, wenn nicht von Anfang alles klappt, aber vor allem auch weil ich zeigen möchte, dass bei Herzensangelegenheiten meistens noch viel mehr dahinter steckt. Projekte entstehen nicht einfach so, sondern viel läuft im Hintergrund ab, was der Konsument nicht mitbekommt..
Diese Zeilen haben mir zwar etwas geholfen, aber die Sorgen sind immer noch da. Ich kann Euch sagen, ich habe eine wahnsinnige Angst, aber ich habe auch einen Traum – und der ist größer!
