Laura und ihr Assistenzhund in der Ausbildung

Lychee ist nicht einfach nur eine Pudeldame, sondern sie hilft auch ihrem Frauchen Laura von lychee thepoodle und lauraimrolli. Die österreichische Studentin sitzt im Rollstuhl und ihre Hundedame erleichtert ihr den Alltag. Allerdings befindet sich Lychee noch in der Ausbildung: Was das genau heißt und wie das Ganze abläuft, verrät Laura im Podcast. Außerdem hat sie einen Beitrag geschrieben, in dem sie die Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland erklärt und warum „Nicht anfassen“ so wichtig ist. 

Assistenzhunde – Unterschiede zwischen Ö und D

Ich habe einen Assistenzhund in Ausbildung bei mir zu Hause. Doch ich bin keine Hundetrainerin; nein, ich mache eine Selbstausbildung. Dazu muss ich anmerken, dass ich aus Österreich komme. Warum das wichtig ist? – Das werdet ihr jetzt lesen.

Große Unterschiede

Als ich angefangen habe, mich mit dem Thema Assistenzhunde zu beschäftigen, traf ich erstmal auf die falsche Trainerin. Denn diese behauptete gleich, dass ein Assistenzhund der in Österreich die staatliche Prüfung absolvieren soll, zuvor die Begleithundeprüfung absolvieren muss. Achtung, das ist falsch! Wenn euch ein (Assistenzhunde) Trainer aus und in Österreich das erzählt, dann passt bitte auf. Und recherchiert lieber.

Und da möchte ich auch gleich auf einige Dinge in Deutschland hinweisen: Bei uns hier in Österreich gibt es eine staatliche Prüfung – nach dieser Prüfung wird der Assistenzhund in den Behindertenpass eingetragen. Doch bis zu dieser Prüfung ist es ein langer weg; dazu aber etwas weiter unten mehr. In Deutschland gibt es keine staatliche Prüfung! Das heißt, dass ein Rollstuhlfahrer sich theoretisch einen Welpen holen könnte, sich in irgendeinem Online-Shop eine „Kenndecke“ machen lassen könnte wo drauf steht „Assistenzhund; Nicht stören; Ich arbeite“ – und schon hat er einen fertigen Assistenzhund. Es gibt aber auch hier Hundeschulen die behaupten, dass es eine Prüfung gibt und dann für die Trainingsstunden und die Prüfung sehr viel Geld verlangen!

Copyright: Michele Regger Fotografie

Zurück zu Österreich – wo die Situation ganz anders ist.

Lychee – meine Zwergpudeldame die nun 1 Jahr alt ist – ist ein Assistenzhund in Ausbildung. So steht das auch auf unserem Halsband (das in unserem Fall derzeit als „Kenndecke“ genutzt wird). Das heißt, wir sind auf den guten Willen der Ladenbesitzer & Co. angewiesen, wenn wir trainieren.
Denn einem fertig ausgebildeten und staatlich geprüftem Assistenzhund darf hier (so gut wie) niemand den Zutritt verwehren: egal ob Lebensmittelgeschäft, Behörden oder andere Orte.

Bei Lychee und mir ist das anders. Natürlich möchte ich sie bestmöglich auf die Prüfung vorbereiten. Doch wie soll man das machen, wenn man eigentlich in viele Geschäfte nicht rein darf? Man fragt einfach. Und erklärt sich. Außerdem haben wir von unserer Trainerin einen Ausweis bekommen wo draufsteht, was Lychee für eine Ausbildung macht, wer die Besitzerin ist (ich) und wer die begleitende Trainerin ist. Außerdem hat Lychee eben das Halstuch. Bisher sind wir noch nirgendwo rausgeflogen. Nur beim Bus gab es mal Probleme – das konnten wir dann aber auch rasch klären.

Nicht anfassen!

Was ganz wichtig ist, ist, dass außenstehende Menschen einen Assistenzhund (in Ausbildung) während er arbeitet nicht streicheln!
Da muss wirklich noch viel Aufklärungsarbeit passieren, bis das bei allen angekommen ist.
Warum das so ist? – Ein Assistenzhund arbeitet für den Menschen und kann überlebensnotwendig sein. Wenn dieser abgelenkt wird kann es also wirklich gefährlich für den Besitzer sein.

Copyright: Lycheethepodle
Copyright: Lycheethepoodle

Aber wer entscheidet eigentlich, wer die staatliche Prüfung machen darf?

Bevor ein Assistenzhund in Österreich die staatliche Prüfung positiv abschließen kann, muss er folgende Dinge mit sich bringen:

  • Gesundheitliche Eignung
  • Wesensmäßige Eignung
  • Spezielle Ausbildung

Nach der abgeschlossenen Prüfung sind Assistenzhunde in Österreich von der Maulkorb- und Leinenpflicht befreit und haben eben spezielle Zutrittsrechte.

Die Ausbildung mit Lychee läuft gut. Unsere Trainerin gibt wirklich gute Tipps und ist immer erreichbar, wenn mal etwas nicht klappt.
Doch ob sie sich gesundheitlich eignet steht noch nicht fest. Denn die Untersuchungen können erst mit einem Jahr beginnen.

Was ich mit diesem Artikel sagen möchte:

Ein Assistenzhund ist kein normaler Familienhund. Es hat seinen Grund, warum er nicht von jedem gestreichelt werden darf. Und es hat auch immer einen Grund, warum ein Mensch so einen Hund hat. Nicht jede Behinderung ist sichtbar – bitte merkt euch das!
In Österreich erkennt ihr einen staatlich geprüften Assistenzhund übrigens auch am staatlichen Logo für Assistenzhunde.

Vielen lieben Dank Laura für Deinen Beitrag und das Interview! Laura hat zwei Blogs auf denen Ihr mehr über Laura im Rolli  und über Lycheethepoodle erfahren könnt oder auch über Facebook und Instagram.

Copyright: Michele Regger Fotografie

 

Hast/hattest auch Du einen tierischen Helfer oder arbeitest mit einem zusammen? Dann freue ich mich, wenn Du mit Deiner Geschichte das Projekt unterstützt und mir eine E-Mail schickst!

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