Es gibt zahlreiche Tiere, die einen Job haben oder ihren Besitzer helfen, den ihrigen auszuführen. Vor allem Hunde werden häufig eingesetzt und das in den verschiedensten Bereichen. Auch Lizzy hat einen tierischen Helfer an ihrer Seite, der Menschen mit Autismus hilft.
Lizzy ist Ruhrpottlerin und bloggt auf Indianermädchen & Wildfang über ihr Leben mit ihren beiden Australian Shepherds Hündinnen Emmely (Indianermädchen) und Hazel (Wildfang). Egal ob Tricks, Produkttests, wunderschöne Hundefotos oder ihre persönlichen Erfahrungen und Gedanken – es gibt zahlreiche tolle Beiträge auf dem Blog zu lesen. Auch zu Lizzys Arbeit lassen sich einige Artikel finden, denn diese hat ein Stück weit mit Hunden zu tun. Schließlich wird sie seit zwei Jahren regelmäßig von ihrer Hündin Emmely begleitet und unterstützt. Wie, was und warum verrät Lizzy im Interview.
Podcast
Autismus sehr, sehr kurz gefasst:
Autismus ist etwas von dem schon viele gehört haben, aber gar nicht so genau wissen, was das eigentlich ist. Die Entwicklungsstörung ist von vielen Vorurteilen geprägt, die nicht immer zutreffen, denn es ist ein sehr komplexes Thema. Es gibt nicht die eine Beschreibung, die auf jeden Autisten passt. Vielmehr ist Autismus ein Sammelbegriff für verschiedene Beeinträchtigungen, die allerdings über einige Gemeinsamkeiten verfügen. Es lassen sich drei charakteristische Merkmale feststellen: So sind die sozialen Fähigkeiten gestört, es lässt sich oft ein stereotypes, sich wiederholendes Verhalten erkennen (wie zum Beispiel Gegenstände nach einem bestimmten Muster aufzureihen) und die Kommunikation ist beeinträchtigt.
Menschen mit Autismus haben also häufig Probleme Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und sie interpretieren Gefühlsregungen oft falsch. Bei der sozialen Interaktion besteht zum Beispiel das Problem darin, dass Autisten alles, was nicht auf der Sachebene ist wie Mimik, Gestik und Tonfall oft nicht verstehen. Sprich sie verstehen nur die Aussage eines Satzes, aber nicht eine eventuelle andere Bedeutung. Zum Beispiel wenn jemand fragt „Ißt Du das noch?“ ist einem Autisten nicht unbedingt klar, dass diese Frage impliziert, dass man etwas ab haben möchte oder dass man es sonst wegräumt. Ebenso werden Ironie, Sarkasmus, Metaphern oder auch Redewendungen oft von Autisten nicht verstanden. Außerdem fällt es ihnen auch häufig schwer, sich verständlich zu machen.
Drei Formen von Autismus
Auch die Wahrnehmung ist oft eine andere. Bei der Wahrnehmung ist es normalerweise so, dass das Gehirn zwar viele Reize und Informationen aufnimmt, aber nur einige davon bewusst wahrgenommen werden. Vieles wird einfach aussortiert, damit die einfachsten Dinge nicht zu anstrengend werden. So ist es für viele Menschen unwichtig, welche Farbe der Straßenbelag hat, wenn sie spazieren gehen. Meistens werden Informationen wie Details, irrelevantes oder bekannte Muster vom Gehirn aussortiert. Bei Autisten sieht das etwas anders aus. Die Aussortierung funktioniert nicht und so nehmen sie alles wahr. Es fällt ihnen dann schwer herauszufinden, was jetzt für zum Beispiel den Spaziergang wirklich wichtig ist. Manche brauchen dann Hilfe um ans Ziel zu kommen und manche nicht, aber so oder so müssen sie eine große Konzentration für die Strecke aufbringen, was wiederum Energie raubt. Ohne Energie kann es dann auch schnell mal zur Reizüberflutung und Überforderung kommen, die sich unterschiedlich äußert.
Natürlich können alle genannten Symptome sehr unterschiedlich sein. So gibt es beispielsweise Autisten, die ihr Leben sehr gut alleine meistern und nur bedingt auffallen, oder welche, die allein nur wenig hinbekommen und auf ständige Betreuung angewiesen sind, und natürlich verschiedene Stufen dazwischen.
Im deutschsprachigen Raum werden drei Formen von Autismus unterschieden: der frühkindliche Autismus, der atypische Autismus und das Asperger-Syndrom. Alle Formen können natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Während sich Autismus häufig während der ersten fünf Lebensjahre zeigt, können schwache Symptome des Asperger-Syndroms lange unentdeckt bleiben.
Das war nur eine ganz, ganz, ganz kurze Zusammenfassung. Einen ausführlichen Artikel findet Ihr bei Indianermädchen & Wildfang von Benjamin, der noch ausführlicher auf seinem Blog Realitaetsfilter das Thema behandelt.
Vielen lieben Dank nochmal an Lizzy für das Interview! Mehr erfahrt Ihr über sie und ihre beiden Hunde auf ihrem Blog, bei Facebook und/oder Instagram.
Hast/hattest auch Du einen tierischen Helfer oder arbeitest mit einem zusammen? Dann freue ich mich, wenn Du mit Deiner Geschichte das Projekt unterstützt und mir eine E-Mail schickst!
4 Comments
Liebe Anni,
das ist wirklich ein tolles Projekt und ich freue mich sehr, dass wir ein Teil davon sein dürfen!
Es hat auch echt viel Spaß gemacht und war super spannend, weil podcasten für mich ja absolutes Neuland ist 😉
Vielen Dank nochmal
Liebste Grüße
Lizzy mit Emmely und Hazel
Liebe Lizzy,
danke 🙂 und ich freue mich sehr, dass Du mit gemacht hast!
Hast Dich sehr gut geschlagen und es lief alles super. Ich habe das in der Form ja auch noch nicht gemacht… Also auch vielen Dank dafür, dass Du Dich daran gewagt hast. 😉
Ganz liebe Grüße
Anni
Heute kam ich endlich dazu die Folge zu hören, und bin total begeistert. Ich finde das Thema sehr spannend, und es macht Spaß mehr über die Arbeit mit Behinderten und Hund zu erfahren.
Ich würde mich freuen wenn die Folgen auch über das Podcastverzeichnis verfügbar wären und nicht nur über Youtube.
Liebe Grüße & weiter so
Fabienne
Hy Fabienne,
entschuldige bitte vielmals, dass ich erst jetzt antworte, aber komischerweise wurde ich schon wieder nicht informiert, dass es einen Kommentar gibt… 🙁
Danke für Deinen Kommentar und Dein Feedback! Ich freue mich sehr, dass Dir der Podcast und auch das Thema gut gefallen.
Das Podcastverzeichnis kenne ich noch nicht, aber ich werde mich damit mal auseinandersetzen. Ich habe Youtube gewählt, weil ich für das Projekt auch Videos drehen werde und um nicht zu viele Plattformen zu bedienen, brauchte ich also eine, die beide Medien veröffentlicht. Und da Youtube auch noch kostenlos ist, war das für mich erstmal die beste Lösung, aber ich schaue, was ich machen kann.
Liebe Grüße
Anni